Kategorie: Kolumne

Kolumnen, spöttisches, nachdenkliches

Mo., 12. August 2013 / Kolumne, Topstory

Der FC St. Pauli schreibt auf fcstpauli.com folgendes: „Zur neuen Saison 2013/14 wurde der Bereich für Rollstuhlfahrer auf der Haupttribüne umgebaut. Dadurch sind weitere Plätze für Rollstuhlfahrer entstanden. War der Bereich in der vergangenen Saison noch in der Mitte der Tribüne unterbrochen, sind jetzt durchgängig auf der kompletten Haupttribüne Plätze für Rollstuhlfahrer vorhanden.
Somit konnte die Anzahl der Plätze von 50 (vergangene Saison) auf 70 (seit Beginn dieser Saison) gesteigert werden. Darüber hinaus wird aktuell in Abstimmung mit den Behindertenbeauftragten des FC St. Pauli geprüft, ob die Zahl weiter gesteigert werden kann. Dies soll aber Schritt für Schritt geschehen, so dass ein reibungsloser Ablauf am Spieltag gewährleistet werden kann.

Das verwundert mich nun.

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Do., 18. Juli 2013 / Kolumne

So,
nachdem der Gravis-Podcast und auch Vierteltakt längst in die Braun-Weißen Geschichtsbücher (aber noch nicht ins Museum) eingegangen sind, veröffentlicht der Übersteiger nun die erstenullte Ausgabe eines neuen Podcastformats. Bin gespannt und werde ich mir dann gleich mal anhören, und ggbf. dort dann auch meine Kritik anbringen. 😀

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Di., 7. Februar 2012 / Kolumne, Topstory

Richtig, ich brauche mal eine Auszeit, darum wird hier vorerst nicht mehr viel geschehen, sofern nicht irgendetwas besonderes beim FC St. Pauli passiert. Bis dahin seid ihr bei USP oder Norbert richtig aufgehoben, mit denen ich eh meist ziemlich agree gehe. Oder du folgst mir einfach auf Twitter, dort bin ich auch weiterhin am rumlabern…

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Mi., 3. November 2010 / Kolumne
Fr., 23. April 2010 / Kolumne, Topstory

Manchmal würde ich mir wünschen, nicht so nah am Verein zu wohnen. Oder zumindest mit dem Herzen nicht so eng verbunden zu sein. Der Blick aus der Ferne kann so angenehm einfach sein, ohne das jetzt negativ zu meinen.

Für jemanden, der sein komplettes Leben nach dem Verein ausgerichtet hat, gehen in den letzten Monaten (ja, genau, das ist schon ein längerer Prozess) so unheimlich viele Dinge rund um den Verein kaputt. Umgestossen durch ein zwar professionell (wenn man wirtschaftliche Dinge zum Maßstab nimmt) arbeitendes Präsidium, denen gewachsene Fanstrukturen, Fanorganisationen, ja, man möchte bald schreiben, Fans einfach am Allerwertesten vorbeigehen oder vorbeizugehen scheinen. Das alles umstösst, beendet und neuordnet, ohne Rücksicht auf Verluste eben auch jener Fanszene, und damit letztlich auch des Vereins. Das zwar verkündet, Gräben zuschütten zu wollen, dabei aber grandios scheitert, und vielmehr jeden zweiten Tag nur noch weitere Gräben aufbaut.

In solchen Momenten wünschte ich, irgendwo ganz fern meiner Heimat zu sein, gelegentlich mal ein St. Paulispiel zu schauen oder so, und ansonsten vom Verein und dessen Kommunikation nach aussen, aber vor allem auch nach innen, in Ruhe gelassen zu werden.

Ich habe mal so gar keine Lust auf das Spiel heute Abend. Es geht mir am Allerwertesten vorbei, wie es ausgeht, für mich gehen zur Zeit komplett andere Dinge ziemlich den Bach herunter, die bereits länger andauerten als es irgendeine Erstligasaison jemals sein könnte.

Ich kotze. Kotze über den Umgang des Präsidiums gegenüber erwiesenermassen hervorragend arbeitenden Projekten (wenn ein Littmann mal Unternehmer des Jahres war – der Fanladen hat da auch so ne kleine Medaille erhalten, aber zum Glück nicht für wirtschaftliche Dinge, in einem Verein sollten andere Werte im Vordergrund stehen). Ich kotze über die Pressearbeit des Präsidiums, wo über jeden Pubs auf dem Trainingsgelände eine Pressemitteilung geschrieben wird, aber in den Momenten, wo alle das von denen erwarten erst nicht zurande kommt, und dann, wo was von denen kommt so schwammig bleiben, dass man alles, aber auch nichts aus deren Verlautbarungen herauslesen kann.
Ich kotze über die Verlogenheit, mit denen es sich gegenüber Fans und Organisationen im internen und externen Bereich äussert, ja, ich glaube, das Verb passt – vor sich hinwerkelt.

Meine Seite gibt es seit 1997. Ungefähr seit 18 Jahren gehe ich regelmäßig zu den Heimspielen und besuche, soweit mir das möglich ist, auch die Auswärtsspiele – diese Saison waren das leider viel zu wenige, als das ich mich als Auswärtsfahrer bezeichnen könnte, aber das hatte vor allem zeitliche Gründe, denn Gründe, die im Verein lagen.
Aber ich glaube, in dieser (für mich als 75er Jahrgang) relativ langen Zeit noch nie so sehr von dem angeekelt gewesen zu sein, was für mich dieser Verein einstmals bedeutete und wie das dann von einigen Personen umgesetzt wird.
Nein, von mir werdet ihr kein plattes „Littmann raus!“ oder so hören, das ist mir zu vereinfachend, zu oberflächlich. Aber ich entwickele so langsam eine gewisse Aggression gegenüber Teilen des Vereins. Ja, gegenüber mehreren Personen, aus dem Vorstand, aber auch aus der Fanszene. Personen, denen ich die letzten Jahre zumindest neutral gegenüberstand. Deren Meinung ich zwar oft nicht war, aber die ich (teilweise auch nur zähneknirschend) eben als deren Meinung akzeptiert habe, haben konnte. Ich mußte sie nicht teilen, aber es war die Meinung eines Teils vom FC St. Pauli.
Mitlerweile empfinde ich gegenüber gewissen Personen einen Hass. Und da helfen auch keine vollmundigen Phrasen mit „Gräben zuschütten“, wenn dann am nächsten Tag gleich die nächste Atombombe gezündet wird, nur um einen weiteren Tag später dann mit dem Bagger anzukommen und den entstandenen Krater wieder ein wenig zuzuschütten. Vielleicht ja auch mit neuen Logen.
Hass ist aber für eigenes Handeln kein guter Ratgeber, und deswegen werde ich mein Handeln auf das für mein eigenes Wohlbefinden erforderliche zurückschrauben. Auch wenn das dann indirekt auch wieder andere betreffen mag. Vielleicht wenigstens.

Habe fertig. Und lasse mir diesen Verein nicht durch drei, vier Leute kaputtmachen. Man sieht sich dann auf der JHV.

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Fr., 26. März 2010 / Kolumne, Topstory

Hallo Sankt Pauli-Fans!
Nun ist es also endgültig. Die von der Polizei erlassene Verfügung, nur 500 Sitzplatzkarten nach Rostock zu geben und den Kartenverkauf nur unter Abgabe der Personalien durchzuführen, wird vom FC St. Pauli endgültig akzeptiert und sogar als „einvernehmlich“ bezeichnet. Das ist das traurige Ergebnis eines Gesprächs welches am Montagabend noch einmal zwischen dem Präsidium unseres Vereins und Vertretern des Ständigen Fanausschusses stattfand. Wir bedauern dies und sind zugleich auch erschrocken darüber, dass die seit Wochen laufende Diskussion um dieses Thema und die vielfältigen Einwände von Fanseite das Präsidium nicht im Geringsten haben bewegen können. Die Absicht, die Freiheiten von Fußballfans mit dem Sicherheitsbedürfnis des Vereins in Einklang zu bringen, ist phänomenal gescheitert und muss traurigerweise auch inhaltlich hinterfragt werden. In Gesprächen wurde betont, dass Teile des Präsidiums an einer Wahrung von Freiheiten für Fans interessiert sind– umso erschreckender, dass dies der Weg ist, der dort für richtig befunden wird. Es scheinen grundlegend unterschiedliche Auffassungen von Fankultur und Fanrechten vorzuherrschen.

Schließlich war es der FC St. Pauli, der bei der DFL mit der Idee vorstellig wurde, das Kartenkontingent auf Null oder maximal 500 Karten zu begrenzen. Da dies von der Fußballliga abgelehnt wurde, musste ein Partner für die Realisierung des Vorhabens gefunden werden. Nur so ist es zu erklären, weshalb die polizeiliche Verfügung als „einvernehmliche“ Lösung empfunden und verkauft wird. Die Polizei erließ zwar die Verfügung, diese entspricht aber inhaltlich exakt den Interessen des Präsidiums des FC St. Pauli. Es ist die Vereinsführung, die einen Präzedenzfall sondergleichen schafft. Hätte man gute juristische Argumente auf seiner Seite, um gegen die Verfügung rechtlich vorzugehen und sie einer gerichtlichen Nachprüfung zu unterziehen, wohlgemerkt noch dazu mit großen Erfolgschancen, so bleibt der Verein untätig. Nicht weil er ratlos ist oder sonstige Erwägungen ihn zweifeln ließen. Nein, weil er es so will!

Dem Ganzen wird die Krone aufgesetzt, indem tatsächlich die Türöffner-Funktion so einer Maßnahme geleugnet und auf die Einmaligkeit des Ausschlusses von Fans hingewiesen wird. Schon während wir hier auf Sankt Pauli diskutieren, wurden mit Nürnberg und Köln zwei neue Auswärtsverbote verhängt. Dies geschieht zwar unter anderen Vorzeichen, da diese Maßnahmen von dem DFB und nicht von der Polizei kommen, doch kann niemand leugnen, dass das Instrument mehr und mehr hoffähig und anwendbar wird. Von einer einmaligen Maßnahme kann keine Rede sein. Die Organe testen aus, wie weit sie gehen können– unser Verein spielt mit.

Auf diese Entwicklung müssen und wollen wir reagieren. Nicht aus Solidarität mit Hansa Rostock, sondern weil wir wissen, dass uns und allen Fans in Deutschland der gleiche Irrsinn droht. Wie viele Tickets werden wir wohl bekommen, wenn wir den Aufstieg verpassen sollten und nächstes Jahr wieder in Rostock spielen? Wie viele Karten bekommen wir bei einem eventuellen Derby im nächsten Jahr?

Es ist nötig, ein Zeichen zu setzen! Irgendwas muss bei diesem Spiel passieren – die Entwicklungen sind zu elementar, als dass man sie als Fußball-Fan ignorieren könnte. Die Frage ist nun, welche Reaktion geeignet ist, das Problem am besten aufzuzeigen respektive zu dessen Lösung beizutragen. Das Ziel der Repression sind wir Fans, das Ziel unserer Antwort sollte jedoch möglichst nicht der Fußballsport selber und nicht die Mannschaft sein, sondern diejenigen, die für die Entwicklung verantwortlich sind. Mit jeder möglichen Aktion sollte unser eigenes Fandasein jedoch nicht völlig konterkariert werden. Es ist greifbar nah, dass wir nach so vielen Jahren wieder aufsteigen. Wir haben unsere Mannschaft begleitet, waren immer und überall, selbst wenn es das x-te mal nach Wuppertal ging. Wir haben für unseren Verein, unsere Kurve und unsere Gruppen geschrien und gesungen, haben mit anderen Fans und der Polizei um unsere Passion gekämpft. Wir alle haben so viel Engagement und Herzblut investiert und stehen nun vor Erreichen eines großen Ziels. Wir wollen nicht die Mannschaft für die Verfehlungen des Präsidiums und die absurde Entwicklung büßen lassen, indem wir ihr die Unterstützung in diesem wichtigen Heimspiel durch einen kompletten Stimmungsboykott verwehren. Aus Enttäuschung und Fassungslosigkeit darf nicht Stillstand werden, sondern vielmehr Wut und eine angemessene Reaktion.

Das Problem wird an diesem Tag nicht aufgelöst werden, aber es ist existentiell wichtig, darauf aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass viele Fans nicht einverstanden sind. Wir wollen deutlich machen, wohin der Weg der Sicherheitsfanatiker geht und was auf dem Spiel steht. Unsere Aktionen sind also symbolisch und friedlich – diese müssen dann jedoch unübersehbar sein. Die Handlungsoptionen sind durch die oben genannten, selbst auferlegten Restriktionen begrenzt. Unser Ziel ist es, eine breite Diskussion über das Geschehene und eine Skandalisierung der völlig abgedrehten Maßnahmen zu initiieren. Nur dadurch kann der Entwicklung unserer Einschätzung nach aktuell sinnvoll begegnet werden. Dem Verein, vor allem dem Präsidium muss klar werden, dass wir uns trotz seiner angeblich im Grunde guten Absicht nicht von ihm vertreten fühlen. Wir erwarten von unserem Verein, eine positive Vorreiterrolle einzunehmen und sich wirklich für die Freiheiten von Fußball-Fans einzusetzen. Dies ist in anderen Bereichen passiert und soll, auch wenn es in der Regel nicht vom Präsidium ausging, an dieser Stelle nicht vergessen werden. Wir wünschen uns einen Verein, der mit uns gemeinsam wieder etwas bewegen will, der wieder etwas anpackt und voranbringt und fordern das Präsidium auf, den aktuellen Irrweg endlich zu verlassen.

Wir appellieren an alle Fans, dieses Thema weiter zu verfolgen, sich an Diskussionen zu beteiligen und das Thema sowohl in die generelle als auch in die Vereinsöffentlichkeit zu bringen. Werdet aktiv! Äußert euch! Verschafft euch Gehör! Es gibt viele Wege.

Einer unserer Beiträge wird es sein, überspitzt aufzuzeigen, wohin der Weg führen wird, wenn der Entwicklung kein Einhalt geboten wird. Wir fordern die Fans in der Südkurve auf, die Traversen der Kurve erst fünf Minuten nach Anpfiff zu betreten. Der Gästeblock ist schon leer– eine leere Heimkurve wird jedem im Stadion und an den Fernsehschirmen auffallen. Jeder wird einen frappierenden Unterschied feststellen. Es ist der absolute Aufhänger, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und ein starkes Zeichen. Nach fünf Minuten wollen wir die Kurve betreten und mit einer lauten „Aux Armes“ zeigen, dass wir die Mannschaft nicht im Stich lassen und wir alle für den Aufstieg brennen. Deshalb fordern wir das gesamte Stadion auf, sich an dieser „Aux Armes“ mit aller Kraft zu beteiligen.

Nach vielen Diskussionen und Gesprächen in den letzten Wochen wurde allerdings auch deutlich, dass die Enttäuschung über das eigene Präsidium und somit auch über den eigenen Verein bei sehr vielen Mitgliedern unserer Gruppe und Menschen in unserem Umfeld extrem tief sitzt. Es sind grundlegende Werte des FC St. Pauli und der Fankultur mit Füßen getreten worden, wodurch zu vielen Menschen jegliche Motivation für dieses Spiel genommen wurde. Und da ist es egal, ob es für den Aufstieg oder gegen Hansa Rostock geht. Wir sind keine Duracell-Hasen, die einfach so weitermachen können, als wäre nichts geschehen. Aus diesem Grund wird es von uns keinen organisierten Support geben– keine Banner, keine Vorsänger, keine Fahnen.
Trotzdem freuen wir uns über alle, die die Mannschaft und den Verein mit uns an diesem schwierigen Tag in die 1. Liga brüllen.

Der Aufruf, dieses Zeichen zu setzen, richtet sich an die Fans in der Südkurve. Wenn sich weitere Fangruppen auf den anderen beiden Tribünen dieser Aktion ebenfalls anschließen möchten, freuen wir uns. Die große Ganz-Stadion-Choreographie, die Gruppen aller drei Tribünen zu diesem Spiel seit Wochen geplant haben, wurde abgesagt. Den meisten Vertretern fehlt es an Motivation und dem Willen, so zu tun, als sei alles wie immer. Sie wird bei einem passenden Spiel nachgeholt.

Werdet aktiv! Beteiligt euch! Der Fußball gehört allen!
Ultrà Sankt Pauli im März 2010

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Spiele

01.03.2024 18:30
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Karlsruher SC

Tabelle

Rang Teams Gespielt Differenziell Tordifferenz Punkte Aktuelle Form
1 FC St. Pauli 26 48 - 25 23 54 WWVWW
2 Holstein Kiel 26 49 - 34 15 49 WVUWW
3 Vorstadt 26 50 - 37 13 44 UWVVW
4 Fortuna Düsseldorf 26 56 - 34 22 43 UWUWW
5 Hannover 96 26 47 - 35 12 40 WVUUU
6 SC Paderborn 07 26 40 - 43 -3 39 VWUUV
7 Karlsruher SC 26 55 - 41 14 38 UWWVW
8 SpVgg Greuther Fürth 26 37 - 38 -1 38 VWVVV
9 Hertha BSC Berlin 26 50 - 43 7 37 WUUVW
10 1. FC Nürnberg 26 35 - 45 -10 36 UVWWV
11 SV 07 Elversberg 26 39 - 43 -4 35 WVVWV
12 1. FC Magdeburg 26 38 - 41 -3 31 VWUVV
13 SV Wehen Wiesbaden 26 30 - 34 -4 31 VVWUV
14 FC Schalke 04 26 42 - 54 -12 30 WVWUV
15 1. FC Kaiserslautern 26 42 - 51 -9 29 UVWWU
16 F.C. Hansa Rostock 26 24 - 41 -17 28 UVVWW
17 Eintracht Braunschweig 26 25 - 39 -14 27 VUVVW
18 VfL Osnabrück 26 24 - 53 -29 18 VWWVV