Offener Brief des Ständigen Fanausschuss

Am 18. Januar fand das turnusmäßige Treffen zwischen dem Ständigen Fanausschuss und dem Präsidium des FC St. Pauli statt. Gemäß der von uns vorgelegten Agenda wurden verschiedene Themen besprochen, wobei das Thema der Vermarktung erwartungsgemäß den größten Raum einnahm. Das Präsidium bezog zu den verschiedenen Forderungen der Sozialromantiker-Initiative Stellung.
Die Aussage des Präsidiums in der gestrigen Pressekonferenz, alle Vorwürfe seien geklärt und entkräftet, ist aus unserer Sicht nicht zutreffend. In manchen Punkten blieben wir verschiedener Meinung, andere gilt es weiter zu diskutieren oder zu beobachten. Im Übrigen war kein Vertreter der Sozialromantiker anwesend und schon deswegen steht es uns nicht zu, die Petition als geklärt und entkräftet zu bezeichnen. Seitens des Präsidiums wurde angekündigt, ab sofort eine Gruppe aus Vereinsverantwortlichen zu installieren, welche alle neuen Werbemaßnahmen bereits im Vorfeld kritisch überprüfen soll. Außerdem wurde durch das Präsidium die dringend notwendige Verbesserung der Kommunikation zwischen den zweimonatlichen Treffen zugesagt.

Die intensive Diskussion hat uns verdeutlicht, dass der aktuelle Konflikt zwischen Vereinsführung und Fans sich nicht an einzelnen Sachfragen festmachen lässt, sondern sich auf einer anderen Ebene bewegt: Für Teile der Vereinsführung ist der FC St. Pauli ein Wirtschaftsunternehmen, eine \“Marke\“ und ein Hobby. Für viele Fans im Stadion ist der Verein jedoch weit mehr als dies: nämlich ein Stück ihres Lebens und ihres Lebensinhaltes und somit keine rationale, sondern eine Herzensangelegenheit. Insofern können die Festlegungen in den Leitlinien allenfalls als Entscheidungshilfen, jedoch nicht der formaljuristischen Auslegung dienen.

Wir sehen das Präsidium in der Pflicht, nicht nur nach wirtschaftlichen Aspekten zu entscheiden, sondern das emotionale Befinden der Fanszene in allen Entscheidungen zu berücksichtigen. Die Proteste beim Heimspiel gegen Freiburg waren für uns kein störender Nebenschauplatz, sondern ein eindrucksvolles Zeichen gelebter St. Pauli-Kultur. Ebenso sind nach unserem Verständnis politische Äußerungen im Stadion elementare und konstituierende Bestandteile des Vereins. Gleichzeitig verwahren wir uns gegen die aus verschiedenen Bereichen des Vereins zumindest unterschwellig erhobenen Vorwürfe, die Unterstützung der Mannschaft werde unter den aktuellen Streitigkeiten leiden – wir alle haben am Samstag das Gegenteil bewiesen und erwarten, dass diese und ähnliche Verknüpfungen des Protestes mit anderen Themen künftig unterbleiben.

Das nächste Treffen zwischen Vereinsführung und Ständigem Fanausschuss wird Ende März stattfinden. Wir halten die positiven Signale aus dem Präsidium für anerkennenswert und werden auf dem nächsten Treffen ein erstes Zwischenfazit bezüglich der Zusagen des Präsidiums ziehen. Selbstverständlich werden wir auch in der Zeit bis zu diesem Treffen Entscheidungen und insbesondere Maßnahmen der Vermarktung kritisch begleiten und, falls nötig, intern oder öffentlich Stellung beziehen.

Hamburg, 20.01.2011
Ständiger Fanausschuss

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Tabelle

Rang Teams Gespielt Differenziell Tordifferenz Punkte Aktuelle Form
1 Holstein Kiel 30 60 - 34 26 61 WWWWW
2 FC St. Pauli 30 56 - 33 23 60 WWVVW
3 Fortuna Düsseldorf 30 64 - 35 29 55 WWWWW
4 Vorstadt 30 55 - 42 13 49 WUWUV
5 Karlsruher SC 30 61 - 45 16 46 WUWUW
6 Hannover 96 30 52 - 38 14 45 UWUUV
7 Hertha BSC Berlin 30 62 - 51 11 44 WUWWV
8 SC Paderborn 07 30 46 - 49 -3 43 VVVUW
9 SpVgg Greuther Fürth 30 40 - 43 -3 42 VUVWV
10 SV 07 Elversberg 30 44 - 52 -8 40 VVUWU
11 1. FC Nürnberg 30 38 - 56 -18 37 VUVVV
12 1. FC Magdeburg 30 42 - 46 -4 36 VVUUW
13 FC Schalke 04 30 46 - 56 -10 36 VUUWU
14 Eintracht Braunschweig 30 33 - 41 -8 34 WWVUW
15 SV Wehen Wiesbaden 30 32 - 41 -9 32 VVVVU
16 F.C. Hansa Rostock 30 27 - 50 -23 31 WVWVV
17 1. FC Kaiserslautern 30 46 - 59 -13 30 UVVVU
18 VfL Osnabrück 30 27 - 60 -33 24 VWWVV