Schlagwort: Stadionverbot

Do., 27. August 2009 / Pro Fans

Logo Pro Fans
Logo Pro Fans

Hamburg, 26. August 2009: Die Liga geht in eine neue Saison und auch ProFans hat die Sommerpause beendet. Die folgenden Themen haben die aktiven Fans in der letzten Saison und in der Sommerpause beschäftigt und tun es auch weiterhin. Hier besteht aus Sicht von ProFans Handlungsbedarf.

Red Bull:
Mit großem Bedauern haben wir vom Einstieg Red Bulls im deutschen Fußball Kenntnis genommen.
Die Übernahme des SSV Markranstädt durch Red Bull stellt in unseren Augen einen weiteren Schlag gegen die traditionellen Werte dieses Sports dar. In den Profi-Ligen ist ein Einstieg eines Investors (noch) nicht möglich, da die 50+1-Regel des DFB dort Bestand hat.
Die 50+1-Regel besagt, dass über 50% der Anteile und somit die Mehrheit der Stimmen beim Verein liegen müssen.

Philipp Markhardt von ProFans äußert sich dazu folgendermaßen: „Der eingeschlagene Weg von Red Bull stellt in unserer Wahrnehmung eine Aushebelung dieser 50+1- Regel dar. Es wird scheinbar bewusst in Kauf genommen, einige Jahre unterklassig zu spielen, um dann durch gezielte Investitionen bzw. Spielereinkäufe bis in die höchste Spielklasse aufzusteigen.“

Das Ziel scheint klar: auch in der Bundesliga einen Verein zu etablieren, der ausschließlich Red Bull repräsentiert. Dieses Vorgehen hat in Österreich vor wenigen Jahren schon funktioniert. Dort kaufte Red Bull den traditionsreichen Verein SV Austria Salzburg und veränderte alsbald sämtliche Vereinsmerkmale. Der Name wurde in Red Bull Salzburg geändert und sogar vor den ursprünglichen Vereinsfarben lila-weiß wurde nicht Halt gemacht­- trotz Protesten wurden diese umgehend in rot-blau geändert. Damals wurde sämtlichen Fans der Austria vor den Kopf gestoßen. Dies darf in Deutschland nicht passieren!
Es sollte auch nicht der Fehler begangen werden, diesen sowie weitere Investorenclubs mit großen Vereinen der Bundesliga zu vergleichen. Diese Traditionsvereine haben ihren Erfolg durch harte Arbeit über Jahrzehnte erreicht. Ein Einstieg von Investoren oder finanzkräftigen Einzelpersonen hat damit überhaupt nichts zu tun.

„Diese Konstrukte stellen nur eine Wettbewerbsverzerrung dar.
Während Traditionsvereine in den unteren Ligen verbleiben müssen, steigen Wirtschaftsunternehmen auf, die es im Normalfall aufgrund ihrer sportlichen und wirtschaftlichen Situation und Zuschauerattraktivität nie schaffen würden“
stellt Philipp Markhardt klar.

Diese Situation können und werden wir als aktive Fans nicht hinnehmen.

Polizeigewerkschaft:
Mit Verwunderung haben wir von der Tagung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und dem veröffentlichten Forderungskatalog erfahren. Das Ergebnis dieser Veranstaltung erweckt den Eindruck, dass die bei Fußballspielen eingesetzten Polizisten einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt sind und auch sonst nur benachteiligt werden. Wie solche Aussagen bzw. Forderungen zustande kommen, können wir beim besten Willen nicht nachvollziehen, stellt sich die Situation in der Realität bzw. an den Spieltagen doch meist komplett anders dar, als von der Polizeigewerkschaft propagiert.

Philipp Markhardt von ProFans äußert sich dazu wie folgt: „Großaufgebote von Polizisten, die in absolut überhartem Auftreten jenseits von Deeskalationstaktiken gegen Fans vorgehen, obwohl keinerlei Vorfälle stattgefunden haben oder meist kleine Vergehen Anlass dafür geben, komplett überzogen zu reagieren, sind heutzutage an Spieltagen leider Normalität.“

Eine Übersicht über Vorfälle von polizeilichem Fehlverhalten kann jederzeit unter
fansmedia.org nachgelesen werden.

Aufgrund der Vielzahl an solchen Ereignissen in der vergangen Saison und den zuhauf zu Unrecht betroffenen bzw. verletzten Fans müssen wir die Aussagen der Polizeigewerkschaft drastisch kritisieren und hoffen gleichzeitig, dass die Medienvertreter derartige Stellungnahmen nicht ungeprüft übernehmen, sondern sich vielmehr auch bei den Fanorganisationen über den tatsächlichen Hergang informieren. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang auch ein Symposium der GdP, bei dem das Thema „Fußball und Gewalt“ diskutiert wurde. Fraglich bleibt, wie die GdP dem Problem der Gewalt Herr werden möchte, wenn sie weder Fanvertreter noch den zuständigen Sicherheitsbeauftragten des DFB hierzu einlädt.
So erscheint der von der GdP veröffentlichte Bericht zum Symposium eher als Selbstbestätigung eigener Vorgehensweisen in der Vergangenheit. Von kritischer Selbstreflexion kann man mit Sicherheit nicht sprechen. Tenor: „Schuld sind ausschließlich die anderen, wir haben immer alles richtig gemacht.“

Stadionverbots- Richtlinien:
Nachdem die neuen Stadionverbotsrichtlinien des DFB in der letzten Saison angewandt wurden, möchten wir auf die konkrete Handhabung der Vereine zurückblicken. Ohnehin stellen diese neuen Richtlinien für uns die ersten Schritte dar, die ungerechte Situation der Stadionverbotsthematik zu verbessern.
Natürlich möchten wir an dieser Stelle nicht nur kritisieren, sondern auch den DFB einmal loben, der nicht unter dem öffentlichen Druck der Innenminister und Polizei eingebrochen ist, sondern an den Neuerungen der Stadionverbotsrichtlinien festhält. Trotzdem müssen wir folgende Sachverhalte ansprechen, die in der vergangenen Saison an uns herangetragen wurden:
Zum einen fällt auf, dass die Vereine teilweise weiterhin „auf Zuruf“ der Polizei Stadionverbote verteilen und die Fälle nicht näher prüfen oder Rücksprache mit Fanprojekten oder Fanclubs/Betroffenen suchen.

„Leider werden immer noch zuhauf Stadionverbote mit der Höchststrafe von drei Jahren+11 Monaten ausgesprochen. Neue Möglichkeiten, wie Stadionverbote auf Bewährung oder gegen Auflagen (soziale Tätigkeiten oder Mithilfe im Stadion) werden nicht genutzt.
Gerade für Jugendliche oder Personen, die zum ersten Mal auffällig werden, würde sich eine Anwendung dieser Möglichkeiten anbieten.“
äußert sich Philipp Markhardt zur aktuellen Lage.

Stattdessen wurden erneut Massen-Stadionverbote gegen ganze Fangruppen ausgesprochen, ohne die Schuldfähigkeit der Betroffenen näher zu prüfen. Die Unschuldsvermutung gilt demzufolge weiterhin nicht für Fußballfans. Stadionverbote werden aufgrund eines eingeleiteten Ermittlungsverfahrens ausgesprochen und somit nicht erst, nachdem die Schuld tatsächlich bewiesen wurde.

„Weiterhin kann es nicht sein, dass das Anhörungsrecht der Betroffenen von manchen Vereinen unter Einbezug der Polizei als Verhörmethode missbraucht wird, um noch mehr Details zu erfahren und unter Ausübung massiven Drucks auf die Betroffenen weitere Namen zu erhalten, um noch mehr Stadionverbote auszusprechen. Dies führt die eigentliche Intention dieses Instruments ad absurdum“ stellt Philipp Markhardt unmissverständlich klar.

Sicherlich sind die Neuerungen des DFB zu befürworten, allerdings müssen die Vereine diese neuen Richtlinien auch anwenden und die positiven Möglichkeiten zum Wohle der Fans ausschöpfen.

Weitere Informationen:

Philipp Markhardt, 0175/8208811 oder presse@profans.de
Teilen
Do., 4. Dezember 2008 / Offizielles

Der FC St.Pauli hat einem Fan aus Hamburg ein Stadionverbot erteilt, da dieser beim Spiel gegen Nürnberg einen gefüllten Becher in den Innenraum in Richtung des Schiedsrichters geworfen hatte.

Teilen
Di., 13. November 2007 / Pro Fans

Der erste vom Fanrechtefonds unterstützte Fußballfan ist jetzt zu seinem Recht gekommen. Das Amtsgericht Köln gab der Klage des Anhängers von Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln statt. Der Verein hatte gegen den Fan im August 2006 ein bundesweites Stadionverbot bis zum 31.12.2009 ausgesprochen- zu Unrecht, wie das Amtsgericht Köln nun festgestellt hat.
Was dem Kläger widerfahren war, kann so jedem Fan an jedem Spieltag in jeder Stadt genauso geschehen: Zuerst besucht man vor dem Spiel noch eine Gaststätte (hier: in der Kölner Altstadt). Dann entscheidet man sich einfach in einem unglücklichen Moment zum Aufbruch ins Stadion, denn kurze Zeit später ist man sprichwörtlich „zur falschen Zeit am falschen Ort“.

Teilen
Mo., 24. September 2007 / Offizielles, Tickets

Der FC St.Pauli hat erstmals Stadionverbote gegen zwei ertappte Schwarzhändler erteilt. Die beiden konnten überführt werden, auf einem bekannten Internetportal Dauerkarten für das Millerntor-Stadion angeboten und verkauft zu haben. Zusätzlich wurde ihnen das Vorkaufsrecht auf Dauerkarten für die nächste Saison entzogen.

Teilen
Do., 8. März 2007 / Offizielles, Pro Fans

Die Praxis der Vergabe von bundesweiten Stadionverboten seitens der Vereine der Bundes- und Regionalligen steht seit Jahren in der Kritik von FanvertreterInnen, Fanprojekten etc. Auch der FC St. Pauli musste sich schon oft mit der Thematik auseinandersetzen, da auch AnhängerInnen des Vereins betroffen waren.
In langen Diskussionen mit VertreterInnen von Fanladen St. Pauli, Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM), Fanclub-Sprecherrat und ProFans (Fan-Initiative, www.profans.de) auf der einen und dem Sicherheitsbeauftragten Sven Brux auf der anderen Seite wurden seit Oktober 2006 Wünsche und Möglichkeiten erörtert, die vom FC St. Pauli ausgeübte Vergabepraxis so umzugestalten, dass sowohl die Interessen der Fanvertreter und des Vereins gewahrt bleiben bzw. berücksichtigt werden, als auch die für den Regionalligisten bindenden DFB-Richtlinien nicht verletzt werden.

Teilen
Sa., 26. November 2005 / Pro Fans

Fünf Monate sind vergangen seit der damalige Innenminister Vertreter der aktiven Fußballfanszene Deutschlands zum Gespräch nach Berlin einlud, doch nichts hat sich geändert. Die Gründe, die im Juni 2005 gut 2000 Fußballfans der Ligen 1-4 dazu brachten, in Frankfurt auf die Straße zu gehen, sind immer noch vorhanden und eine Besserung ist nicht in Sicht. Willkürliche Stadionverbote, Polizeirepression, Kriminalisierung und Einschränkung der Bewegungsfreiheit gehören nach wie vor zum Alltag der Fußballfans. Weder die vom BMI versprochene Intensivierung der Kontakte, noch die vorgeschlagene Einrichtung einer Ombudsstelle, wurden in die Tat umgesetzt.

Teilen

Spiele

18.02.2024 13:30
Braunschweig
Eintracht Braunschweig
23.02.2024 18:30
Holstein
Holstein Kiel
01.03.2024 18:30
Schalke
FC Schalke 04
10.03.2024 13:30
Hertha BSC
Hertha BSC Berlin
16.03.2024 13:00
Nürnberg
1. FC Nürnberg

Tabelle

Rang Teams Gespielt Differenziell Tordifferenz Punkte Aktuelle Form
1 FC St. Pauli 26 48 - 25 23 54 WWVWW
2 Holstein Kiel 26 49 - 34 15 49 WVUWW
3 Vorstadt 26 50 - 37 13 44 UWVVW
4 Fortuna Düsseldorf 26 56 - 34 22 43 UWUWW
5 Hannover 96 26 47 - 35 12 40 WVUUU
6 SC Paderborn 07 26 40 - 43 -3 39 VWUUV
7 Karlsruher SC 26 55 - 41 14 38 UWWVW
8 SpVgg Greuther Fürth 26 37 - 38 -1 38 VWVVV
9 Hertha BSC Berlin 26 50 - 43 7 37 WUUVW
10 1. FC Nürnberg 26 35 - 45 -10 36 UVWWV
11 SV 07 Elversberg 26 39 - 43 -4 35 WVVWV
12 1. FC Magdeburg 26 38 - 41 -3 31 VWUVV
13 SV Wehen Wiesbaden 26 30 - 34 -4 31 VVWUV
14 FC Schalke 04 26 42 - 54 -12 30 WVWUV
15 1. FC Kaiserslautern 26 42 - 51 -9 29 UVWWU
16 F.C. Hansa Rostock 26 24 - 41 -17 28 UVVWW
17 Eintracht Braunschweig 26 25 - 39 -14 27 VUVVW
18 VfL Osnabrück 26 24 - 53 -29 18 VWWVV