Bericht von der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Aufsichtsrat und Präsidium vom 19.03.07

Verhalten gegenüber der Presse seitens der Streitparteien

Die Richterin legt den Streitparteien nahe, sich bis zur ausserordendlichen Mitgliederversammlung gegenüber der Presse zurückzuhalten, um kein weiteres Öl ins Feuer zu giessen, es sei bereits genügend Öl verbrannt.

Der Anwalt des Präsidiums äußert sich bezugnehmend darauf zu einer Pressemitteilung des Aufsichtsrat dahingehend, dass jene „wie ein terroristisches Bekennerschreibenn“ aussähe.
Die Richterin ruft den Präsidiumsverteidiger daraufhin zur Ordnung und meinte, es sei bereits genügend Öl ins Feuer gegossen worden, man möge sich mit solchen Äußerungen zukünftig doch bitte zurückhalten. Der Präsidiums-Verteidiger stimmt den Ausführungen der Richterin zu.

Littmann spricht die im Dezember an den Aufsichtsrat ergangene Einladung, an Präsidiumssitzungen teilzunehmen, an, es sei ja schön und gut, wenn nun zwei Vertraute des Aufsichtsrates ins Präsidium geholt würden, aber das Angebot, dort regelmäßig einen Vertreter hin zu entsenden sei ja bereits nicht angenommen worden.

Zweiter Schlichtungsversuch

Die Richterin schlägt vor, bei weiterem Nichterfüllen der Informationspflicht seitens des Präsidiums gegenüber dem Aufsichtsrat eine Vertragsstrafe fällig werden zu lassen. Schulz willigt diesen Vertragsstrafen bei weiteren Pflichtverletzungen ein.
Der Aufsichtsrat zeigt sich unsicher, wie etwas derartig theoretisches wie eine Vertragsstrafe bei weiteren Pflichtverletzungen des Präsidiums gegenüber dem Aufsichtsrat innerhalb eines Vereins durchgesetzt werden solle. Littmann bekräftigt erneut die Bereitschaft, zwei aufsichtsratsnahe Vizepräsidenten ins Präsidium zu holen.

Erste Verhandlungspause und damit Zeit für ausgiebige Pressegespräche

Daraufhin bittet der Aufsichtsrat um eine kurze Unterbrechung der Verhandlung, um dieses Schlichtungsangebot zu diskutieren, welche die Richterin auch erteilt.
Einige Zuschauer sowie der Aufsichtsrat verlassen daraufhin den Gerichtssaal, andere Zuschauer sowie das Präsidium (gesehen habe ich zumindest Littmann) verbleiben im Verhandlungssaal, zusammen mit im Zuschauerbereich anwesender stadtbekannter Presse, welche sich sofort um den nun in der Raummitte stehenden Littmann versammelt.

Littmann gibt während dieser Pause der eifrig in ihre Blöcke mitschreibenden Presse ein Interview, in welchem es unter anderem um Vertragsdetails aus dem Holstendeal geht.

Ist ja schön, dass dieser Präsident sich bis zur ausserordendlichen Mitgliederversammlung mit Pressegesprächen zurückhalten wollte (jedenfalls hat er das wenige Minuten vorher noch versichert), aber sich dann bei der erstbesten Gelegenheit – warum nicht gleich während der Vernehmung?! – noch mitten im Gerichtssaal aufzustellen, um sich die Presse zu scharren (darunter natürlich auch ein stadtbekannter Reporter der Hamburger Morgenpost, dreimal dürft ihr raten wer) und mit denen dann ein lockerflockiges Gespräch über Vertragsdetails zu führen, welches man auch zwei Reihen weiter noch Wort für Wort verstehen kann, ist – ähm, #32;„interessantt“.
Nunja, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch anwesende Richterin wird sich ihren Teil dazu gedacht haben, ich aber auch. Soviel also zum Thema Pressezurückhaltung und lockerem ausplaudern von Vertragsdetails.

Ich meine – war ja mal ganz interessant, aus erster Hand zu hören, wie so ein Vertrag aussieht, aber zumindest ich habe dann wohl eine andere Vorstellung davon, was Zurückhaltung und Verschwiegenheit ist, um nicht neues Öl ins Feuer zu gießen.
Naja, wollen wir es mal positiv vermerken, dass diese Zurückhaltung immerhin knappe fünf Minuten anhielt, und letztlich ist es ja sowieso wieder die Schuld vom Aufsichtsrat, schließlich war er es ja, der diese Unterbrechung wollte, und es war auch nicht Littmann, der auf die Presse zuging, sondern diese umringte ja ihn, nicht er sie. 😉

Insofern von mir jetzt natürlich auch keine Details aus dem „versehentlich“ bzw. eher zwangsweise mitgehörtem Präsidenten-Pressegespräch, die habe ich ganz bewusst nicht mitgeschrieben, im Gegensatz zu den 11 vor mir stehenden Herrschaften, die sich, ganz zufällig natürlich, direkt zu Beginn der Verhandlungspause um den mitten im Saal stehenden Littmann gruppiert hatten, während er halt lediglich „laut über Verträge nachdachtee“. Dieser Präsident lässt nichtmal im Gerichtssaal bei seiner eigenen Verhandlung seine Präsidentschaft ruhen, sondern beschäftigt sich selbst in kurzen Verhandlungspausen mi Vertragswerken, ist doch etwas absolut positives, dass er dafür jede freie Minute nutzt…
Nun gut, nach etwa 15 Minuten war das dann auch schon wieder vorbei, die Zurückhaltung und Verschwiegenheit setzte wieder ein und die Richterin die Verhandlung fort.

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Ein Kommentar

  1. Mo., 26. März 2007
    Antworten

    Kehrt beim FC St.Pauli jetzt Ruhe ein?…

    Nach den turbulenten letzten Wochen mit Präsidiums-Rücktritten, Stadionabriss, Putschversuchen und Gerichtsverhandlungen, scheint jetzt endlich wieder ein wenig Ruhe beim Kult-Regionalligisten FC St.Pauli einzukehren. Eine außerorden…

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